Der Fressvorgang der Vogelspinne

 

  • Vogelspinnen haben zwar schlechte Augen, dafür ein umso besseres Gehör. Sie nehmen schon geringste Bodenerschütterungen und Schallwellen wahr, die ihnen Aufschluss über die Nähe einer Gefahr oder die Fresstauglichkeit eines Tieres vermitteln. 
  • Schnappen Vogelspinnen einmal zu, gibt es kein Entkommen mehr, da die Chelizeren sich so tief hineinbohren und ihr Gift injizieren. Durch den Biss werden gleichzeitig Verdauungsenzyme in die Beute gepumpt, die alle nahrhaften Bestandteile verflüssigen. Bodenbewohnende Spinnen weben zusätzlich eine Art teppich aus Spinnfäden, um darauf ihre Beute zu fressen. Das kann man auch sehr gut am Ende meines eigenen Videos erkennen, da meine Vogelspinne sich im Kreis dreht und dabei spinnt. Baumbewohner spinnen ihre Beute in luftiger Höhe ein, damit diese nicht auseinanderfällt. 
  • Den, durch die Enzyme vorverdaute, Nahrungsbrei (helle dickflüssige Masse) wird von der Vogelspinne aufgesaugt. Meisten schwillt bei dieser Prozedur das Abdomen bis auf das doppelte seiner eigentlichen größe an.
  • Wenn man Mäuse verfüttert, bleibt eine Art trockene weiße Kugel übrig und bei Heuschrecken eine graue kleine Kugel mit Flügeln dran. 
  • Ich habe mich damals immer gewundert, weshalb die Essensreste immer in der Ecke lagen, obwohl sie das Tier wo ganz anders verspeist hat. Vogelspinnen sind tatsächlich so saubere Tiere, dass sie die Reste selbst in eine bestimmte Ecke des Terrariums platzieren bzw schleudern und das meistens weit weg von ihrer Lieblingsstelle. Baumbewohnende Vogelspinnen schleudern den "Restmüll" in hohem Bogen, bis zu ca 25 cm, von sich weg. Spätestens am nächsten Tag müssen die Futerreste, wie schon erwähnt, herausgenommen werden.
  • Sehr interessant zu wissen ist auch, dass Vogelspinnen keine Wärme abgeben. So können sie sich in der Natur vor anderen giftigen Tieren schützen. Im tropischen Regelwald von Venezuela beispielsweise lebt die Lanzenotter, dass ist eine der giftigsten Schlangen in Mittel- und Südamerika. Dennoch hat sie gegen eine Vogelspinne keine Chance, wenn sie auf Fressensjagd ist. So kann die Vogelspinne die Schlange leicht angreifen und töten. Übrig bleibt von der Schlange nur eine trockene, dünne Haut, die sie nach dem Verzehr aus ihrem Unterschlupf entsorgt. 

Im Vorderleib befinden sich u.a. neben den verschiedenen Muskeln, die Giftdrüsen und der Magen. Der Hinterleib beinhaltet neben dem Herz die Atmungs-, Ausscheidungs- und Fortpflanzungsorgane sowie di