Gift einer Vogelspinne tödlich oder nicht?

Bis heute ist es nicht richtig erforscht worden, ob es tödlich ist oder nicht. Nun habe ich mich mit Spinnengift etwas befasst und in vereinfachter Form ausgearbeitet. Es besagt nicht, dass Spinnengift tödlich ist, aber das die Folgen eines Bisses mit dem Tod enden können.

 

Es ist ein groß umstrittenes Thema, ob ein Biss der Vogelspinne tödlich sein kann. Meiner Meinung nach spielen da mehrere Faktoren eine Rolle. 

  1. Wie viel Gift wurde injiziert?
  2. Wie tief hat die Vogelspinne zugebissen? (manchmal erschrecken Vogelspinnen so sehr, dass sie zupacken, weil sie sich bedroht fühlen, jedoch nicht gleich richtig zubeißen)
  3. Hat man Allergien? (Dies kann zu Atemnot und im schlimmsten Falle zu einem Herzstillstand führen, was aber nicht direkt etwas mit dem Gift, sondern mit der Allergene zu tun hat)
  4. Wie toxisch ist das Gift?
Nervenzelle von Säugetier: Die Dentriten sind die violetten Verästelungen. Die Synapsen sind die Endknöpfchen der Äste. Das Axon ist das Verbindungsstück von gelben Strang und Zellkörper
Nervenzelle von Säugetier: Die Dentriten sind die violetten Verästelungen. Die Synapsen sind die Endknöpfchen der Äste. Das Axon ist das Verbindungsstück von gelben Strang und Zellkörper

Im Spinnengift sind Toxine enthalten:

Toxine sind meist Peptide oder Proteine (also Eiweißverbindungen). Sie werden von Organismen zu ihrer Verteidigung hergestellt und stören oder beschädigen die grundlegenden zellulären Prozesse anderer Organismen. Beispielsweise blockieren manche bakteriellen Toxine die Proteinsynthese (Eiweißherstellung) an den Ribosomen. Nun unterscheidet man zwischen Exo- und Endotoxinen. Exotoxine wirken auf das nervensystem blockierend und ein Vogelspinnenbiss verursacht bei Säugetieren (Eine Nevenzelle vom Säugetier besteht aus Dentriten, Zellkörper und dem Axon) Schockzustände, Lähmungen oder sogar den Tod. 

 

  • Neurotoxine Gifte (Nervengifte)
    Nervengifte wirken auf Nervenzellen. Es stört vor allem Membranproteine, was bedeutet, dass das Gehirn zum einen keine Nachrichten an die Muskulatur senden kann, was zu Lähmungserscheinungen an Fingern, Zehen, Armen und Beinen führen kann. Zudem lähmen sie den Teil des Gehirnes, der für die Aufrechterhaltung der Lebensfunktion notwendig ist. Die Lunge erhält keinen Befehl zum arbeiten, und stellt Ihre Tätigkeit ein. Im Normalfall erstickt das Opfer an Lungenversagen. Übrigens gelten auch Alkohol und Nikotin als neurotoxische Gifte. 
  • Hämotoxine Gifte (Blutgifte)
    Hämotoxine (Hämo=Blut, Toxin=Gift) greifen das Blut-, Blutgerinnungs- oder Blutbildungssystem durch Schädigung des Knochenmarks und der roten Blutkörperchen an. Das führt neben Narbenbildung, Wundbrand, Schwellungen ggf. bis zur dauerhaften Unbeweglichkeit betroffener Gliedmaßen. Starke Blutungen und Schwierigkeiten bei der Versorgung des Körpers mit erhöhen die Gefahr eines Kreislaufkollaps. Die extremen Schmerzen werden in der Literatur mit "schlimmer als Verbrennungen 3. Grades" beschrieben. Die Schädigungen können mitunter so stark sein, dass das aus Nase, Mund, Augen, Ohren und After austretende Blut zum Tod durch Verbluten führt. Hämotoxine Schlangengifte haben eine gelbliche bis orange Färbung. Sie kommen häufig bei Grubenottern und Vipern vor.

 

Capsaicin = C18H27NO3
Capsaicin = C18H27NO3

Man vergleicht auch die Chili mit dem Gift einer Vogelspinne. Säugetiere, wie wir es sind, reagieren auf das Gift ähnlich wie auf das Capsaicin der Chili. Vögel dagegen haben keine Folgereaktion auf Chilis. Wie oben schon erwähnt, blockieren die im Gift enthaltenen Substanzen die Weiterleitungen in den Nervenzellen und dies führt zu Lähmung, Schock und Tod. Wenn man von einer Vogelspinne gebissen wird, entsteht ein heißer und brennender Schmerz und eine Entzündung. Das liegt an den Proteinen, die einen speziellen Rezeptor in der Zellmembran aktivieren und dadurch den Schmerz auslösen- genauso wie es beim Verzehr einer Chilipflanze ist. Dabei gibt es nur einen Unterschied: Spinnengift aktiviert den Rezeptor von außen und das Cap­saicin der Chili vom Zellinneren. 

  • Eine zu große Menge an Capsaicin kann zu einer Überreizung und somit zum Absterben der entsprechenden Nervenzellen führen. 
  • Capsaicinoide reizen die Nervenenden von Nozizeptoren, welche Hitzereize erkennen.
  • Dieser meist schmerzhaften (aber nur vermeindlichen) Erhitzung wirkt der Organismus durch eine erhöhte Durchblutung des Zellgewebes entgegen, indem er Wärme abführt. Dieser Vorgang ist die Ursache für eine örtliche Rötung, wie es auch bei einer leichten Verbrennung der Fall wäre.

Fakt ist zudem, dass es sicherlich noch genügend unentdeckte Vogelspinnenarten gibt. Naturforscher möchten genau das herausfinden und suchen immer wieder danach. Vielleicht gibt es irgendwo noch eine größere Spinne als Theraphosa blondi? Und viele Menschen denken nur an Geld, machen Wildfänge und verkaufen diese in anderen Ländern als Haustier. Es ist meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen, dass es nicht doch Vogelspinnen gibt, die ein so heftiges Gift mit sich tragen, mit dem man einen Mensch töten kann.